NOE®tec – Tunnel Nittel
Angepasst und bewährt
NOEtec Tunnelschalwagen im Einsatz bei der Sanierung des Nitteler Tunnels
Von Juni 2009 bis August 2010 sanierte die Deutsche Bahn den 130 Jahre alten Nitteler Tunnel nahe der deutsch-französischen Grenze bei Perl. Damit gewährleistet sie, dass auch zukünftig die Züge zwischen Perl und Trier den Tunnel sicher durchqueren können. Eingeschränkte Zufahrtswege und eine kurze Bauzeit machten die Baustelle zur logistischen Herausforderung. Diese meisterte das ausführende Bauunternehmen Baresel in nur 14 Monaten zur Zufriedenheit seines Auftraggebers, der DB ProjektBau GmbH, Regionalbereich Mitte, Frankfurt am Main.
Bei der Sanierung des Nitteler Tunnels wurden die Betoninnenschale, die Gleise, die Signale sowie die Oberleitung erneuert und der Brandschutz verbessert. Zudem errichteten die Bauarbeiter auf der Nitteler Seite Lärmschutzwände und sorgten an beiden Tunnelportalen durch Stützwände für eine bessere Böschungsstabilität. Bei den Ingenieurbauten kam sowohl die offene Bauweise als auch die Trogbauweise zum Einsatz. Um die Betonarbeiten zügig durchführen zu können, verwendete das ausführende Bauunternehmen einen Schalwagen aus dem bewährten NOEtec Schalsystem von NOE-Schaltechnik, Süssen. Mit ihm sammelten die Baresel-Mitarbeiter bereits auf der Tunnelbaustelle Neckargemünd sehr gute Erfahrungen, was dem Nitteler-Tunnel-Projekt durchaus zugutekam.
Angepasster NOEtec Schalwagen im Nitteler Tunnel
Der selbstfahrende NOEtec Schalwagen diente beim Nitteler Tunnel dem bergmännischen Ausbau. Der 574 m lange Tunnel unterteilte sich in 46 Betonierabschnitte mit einer Blocklänge von je 12,50 m. In Spitzenzeiten benötigten die Bauarbeiter im Zwei-Schicht-Betrieb je Takt vom Einschalen bis zum Ausschalen ca. 1 ½ Tage. Die 40 cm dicke Innenschale des Tunnels besteht aus Stahlbeton der Festigkeitsklasse C30/37. Sie ist mit einem entsprechenden Abdichtungssystem versehen, damit kein Wasser ins Innere eindringen kann. Ergänzt wird das Projekt durch einen 168 m langen Trog im südlichen Bereich des Tunnels.
Leichte Handhabung
Im Nitteler Tunnel gewährleistete der NOEtec Schalwagen einen raschen Bauablauf. Sehr hilfreich war, dass er eine Durchfahrtsmöglichkeit besaß, wodurch der begrenzte Raum im Tunnel optimal genutzt werden konnte. Vor dem Schalwagen waren zusätzlich ein Bewehrungswagen und ein Materialwagen unterwegs. Schalwagen sowie Zusatzwagen wurden aus Standardelementen des NOEtec Baukastensystems errichtet. Dieses setzt sich aus einigen wenigen Standardelementen zusammen. Lediglich Träger, Streben, Verbindungsschlösser und Bolzen sind notwendig, um eine maßgeschneiderte Schalungslösung zu fertigen. So konnte auch die Gewölbeschalung des Tunnelquerschnitts sowie das tragende Gerüst aus diesem vielseitigen System errichtet werden, dies ersparte der Baustelle Zeit und Geld. Über eine Hydraulik wurde der Schalwagen angehoben bzw. abgesenkt und mit Spindeln beim Ausschalen nach innen gezogen. Am Schalungssystem befanden sich Betonierstutzen, die das Umbauen während des Betoniervorganges erleichterten. Außenrüttler, die an den Streben der Schalung befestigt waren, sorgten für eine ausreichende Verdichtung des Betons.
Technisches Schmankerl:
Portalkran- und Deckenschalwagen in einem
Einen weiteren Beweis seiner Flexibilität lieferte NOEtec mit
einem Portalkranwagen, der sich durch einen einfachen Umbau auch
als Deckenschalwagen einsetzen ließ.
Für den 168 m langen Trog am südlichen Ende des Tunnels kamen
NOEtop Großflächenelemente in Verbindung mit einem NOEtec
Portalkranwagen zum Einsatz. Über auf Kranschienen befindliche
Laufkatzen wurde ein- und ausgeschalt sowie die Schalung in den
nächsten Takt verfahren. Über klappbare zweigliedrige Arbeitsbühnen
war es möglich vom Portalkranwagen sowohl zu bewehren, als auch die
Schalung zu bedienen.
Nach Abschluss dieser Arbeiten war vorgesehen, mit minimalem
Aufwand den Portalkranwagen in einen Deckenschalwagen umzurüsten,
um damit die Decke des Teils des Tunnels zu betonieren, der in
offener Bauweise erstellt wurde.
Für das Betonieren der Seitenwände des Troges setzte Baresel NOEtop
Großflächenelemente ein. Darunter die mit 5,30 x 2,65 m und über 14
m² Schalfläche größte auf dem Markt erhältliche
Rahmenschaltafel.
Flexibilität dank NOEtec
Das äußerst flexible NOEtec Baukastensystem bietet für die
Mehrzahl aller Schalungsaufgaben im Ingenieurbau eine
wirtschaftliche Lösung und lässt sich bei fast jedem Tunnelprojekt
anwenden, gleichgültig, ob es sich um bergmännische oder offene
Bauweise handelt. Mit jeder Baustelle kommen neue Komponenten
hinzu, die zum Teil erhebliche Zeitersparnis für die ausführenden
Unternehmen mit sich bringen. Die Tunnelbau-Mitarbeiter von Baresel
sind jedenfalls von der Qualität und Flexibilität des NOEtec
Schalsystems überzeugt.
„Die Tatsache, dass wir unsere Bauzeit auf den Tag genau
eingehalten haben, zeigt mit welch großem Engagement alle
Beteiligten an diesem Bauprojekt mitgewirkt haben“, sagt Stefan
Simon, verantwortlicher Mitarbeiter DB ProjektBau. In nur 14
Monaten wurde in der vormals zweigleisigen alten Tunnelröhre ein
komplett neuer eingleisiger Tunnel erstellt und mit moderner
Sicherheitstechnik ausgestattet. Möglich war dies nur durch die
sehr gute Zusammenarbeit aller am Bau Beteiligten und den
sinnvollen Einsatz technischer Elemente. Einen wichtigen Beitrag
zum Gelingen des Projekts leistete das NOEtec Schalsystem, indem es
den Bauarbeitern die Aufgabe erleichterte und somit ein hohes Maß
an Effizienz ermöglichte.