Neu-Ulm 21
Neu-Ulm 21 ist ein Versprechen
Rundschalung für den neuen Bahnhof
Mit einem repräsentativen Bahnhof beginnt sich das bayerische Neu-Ulm vom württembergischen Pendant auf der anderen Donau-Seite abzunabeln. Und was bis dato nur als Haltepunkt unmittelbar vor der Einfahrt in Ulm wahrgenommen wurde, soll nun als modernes Eingangstor zur Stadt über die verkehrliche Bedeutung hinaus auch positive städtebauliche Wirkungen entfalten. Erste Bewährungsprobe soll nach Fertigstellung gleich die angrenzende Landesgartenschau 2008 sein.
Besondere Akzente innerhalb dieses Projektes Neu-Ulm 21 setzt
dabei, neben der nun im Tunnel verlaufenden ICE-Strecke, ein
augenfälliges und modernes Architekturkonzept, in dem als
Empfangsgebäude auf dem Bahnsteig über Tage vier organisch geformte
Bubbles (Pavillons) von einer auf drei Stützen getragenen
Metalldachkonstruktion überspannt werden. Als Nutzer sind ein
Convenience-Shop , Toiletten und die Technikräume vorgesehen. In
der angrenzenden Raumeinheit soll die neue Taxizentrale
untergebracht werden. Zusätzlich wird noch ein Wartebereich
entstehen.
Und baumäßig haben es diese Bubbles genannten Gebäude in sich. Mit
Grundrissen in Form etwas verdrückter Sprechblasen machen sie den
Bahnsteig auf ihre Weise zur Spielwiese für NOE Rundschalungen, mit
denen die Ed. Züblin AG, Direktion Stuttgart, diese
außergewöhnlichen Grundrisse in Angriff nimmt. Wegen der Radien in
sämtlichen Größenordnung, von 72 cm bis 1.072 cm, griffen die NOE
Schaltechniker auf die ganze Palette der Rundschalungen zurück, von
der NOE R 110 um den Übergang von den kleineren auf größere
Radien oder umgekehrt möglich zu machen, über die neue NOEtop R 275
bis zur alt gedienten NOE R 400. Zusätzlich ist die Rundschalung
direkt kompatibel mit der NOEtop Rahmen- bzw. Wandschalung; durch
die Kombinierbarkeit der beiden Systeme sind Übergänge von der
Rundung in eine Gerade oder umgekehrt absolut problemlos zu
schalen. Und nach Abstimmung mit der Bauleitung kommen z. B. die
beiden spiegelbildlichen Grundrisse von Technikgebäude und
Toilettengebäude in den Genuss einer buchstäblich auf den Kopf
gestellten Schalung. Lediglich Richtstützen und Laufkonsolen waren
beim Umsetzen von einem zum anderen Grundriss umzubauen. Die
Einschaler sparen sich das neuerliche Um- und Einstellen der
Radien, der Bauablauf gestaltet sich wesentlich schneller und
wirtschaftlicher. Außerdem kamen die einzelnen Elemente der
Rundschalung einsatzfertig und im Radius voreingestellt sowie fix
und fertig auf Höhe montiert auf die Baustelle. Das hieß auch für
die Ed. Züblin in Neu-Ulm wieder abladen und sofort loslegen! Bei
dem Zeitdruck auf der Bahnbaustelle ein eklatanter Vorteil für das
Bauunternehmen! Insgesamt wurden ca. 670 m² NOEtop R 275
Rundschalung sowie NOEtop Rahmenschalung auf die Baustelle Bahnhof
Neu-Ulm 21 geliefert und vorgehalten. Rundungen in den
verschiedensten Formen mit Höhen bis 4,50 m, enge und weite Radien
im ständigen Wechsel; eine Schalfläche von insgesamt 1.100 m² war
nötig, um die lediglich 135 m³ Beton für die vier Bubbles
einzubauen. Wenn nötig, war zum Umstellen der Radien ein
Richtmeister von NOE-Schaltechnik aus Süssen immer auf der
Baustelle.
Sicherheit als zusätzlicher Gewinn
Beim Umsetzen, Stapeln und Transportieren von Schalelementen hat
so mancher Bauunternehmer schon seinen ganzen Profit verspielt.
Unfälle mit Personenschäden, zum Teil mit tödlichem Ausgang, kommen
immer wieder vor. Obwohl die Unfallverhütungsvorschriften
„Bauarbeiten“ das kippsichere Lagern von Schalelementen zwingend
vorschreiben. Als einziger Hersteller von Rundschalungen bietet
NOE-Schaltechnik deshalb Stapel- bzw. Transportfüße serienmäßig für
Außen- und Innenelemente an. Fest verschraubt mit den Elementen
garantieren sie die sichere Lage der gestapelten Rundschalung, eine
optimale Raumausnutzung auf der Baustelle, dem Bauhof oder, richtig
verzurrt, den sicheren Transport auf dem Lkw. Zum sicheren
Krantransport der Elemente wird der NOE Kranbügel, mit einer
Tragkraft von 20 kN bei senkrechtem Zug, ganz einfach in das
Kopfstück zwischen den NOE Combo 20-Trägerpaaren eingehängt.
Über 1.300 m² Hallendach überspannen künftig den zentralen Bereich
des Bahnhofes in einer Höhe von knapp 5 Metern. In den Bubbles
stehen dann ca. 160 m² Fläche für Service und Verkaufseinrichtungen
zur Verfügung. Fahrkartenautomaten, Büroflächen z. B. für die
Taxizentrale und Kiosk stehen für die Bahnkunden bereit, der
besondere Vorteil ist aber das bequeme Umsteigen von der Bahn auf
andere Verkehrsmittel. Durch die Tieferlegung des gesamten Bahnhofs
im Innenstadtbereich und die Neugestaltung der Gleisanlagen können
ca. 15 ha Fläche für städtebauliche Neugestaltung freigesetzt
werden. „Die Realisierung dieser innovativen Lösung ist ein
weiterer wichtiger Meilenstein für die pünktliche Fertigstellung
von Neu-Ulm 21, ich bin sicher, wir schaffen das bis zur Eröffnung
der Landesgartenschau 2008“, betont Reimar Baur, technischer Leiter
und Sprecher der Niederlassung Südwest der DB ProjektBau GmbH.